Schimmelpilze & Bakterien

In Innenräumen können Pilze unsere Gesundheit nachdrücklich gefährden. Den vielfältigen Regulationsmechanismen und den dynamischen Prozessen in der Natur stehen in Innenräumen statische Prozesse gegenüber.

Die Erkennung und Beseitigung bzw. Vermeidung von mikrobiologischen Belastungen in der Wohnung, am Arbeitsplatz und in der Atemluft ist u. a. Ziel der Baubiologie. Neben den hochgiftigen Mykotoxinen (Pilzgiften) sind es die allergisierende Potenz der Pilzkörper und Sporen und die von Pilzen abgegebenen Riech- und Schadstoffe (MVOC), die besonders Allergikern zu schaffen machen.

Nicht nur die Höhe der Belastung ist relevant, sondern auch die Spezies. Hier gibt es kleine Gruppen besonders gefährlicher Pilze, die ein erhebliches krankmachendes Potential besitzen. Für Bakterien gilt Ähnliches.

Erhöhte Schimmelpilzzahlen in Wohnräumen (im Gegensatz zu ihrer Anwesenheit im Freien) deuten auf ein schlechtes Raumklima oder auf Feuchtigkeitsschäden hin. Falls sich in der Wohnung ein schwarzer oder gelblicher watteähnlicher Fleck auf Wänden oder Oberflächen bildet, so ist dies meist nur die Spitze des Eisbergs: Pilze wachsen dreidimensional, also auch tief in die Wand hinein.

Pilze brauchen zum Wachsen und Gedeihen organisches Material und Feuchtigkeit. Eine Pilzkolonie bildet Millionen von Sporen aus, die sich im Hausstaub (s. Allergene) anreichern oder sich frei in der Atemluft bewegen. Diese suchen sich geeignete Nährböden: Lebensmittel, Abfälle, Holz, Tapeten, Anstriche, sogar Beton. Auch der Mensch kommt in Frage, besonders wenn Pilzspezies vorherrschen, deren ideale Wachstumstemperatur bei 37°C liegt, und das Immunsystem geschwächt ist. Lunge und Bronchien, Schleimhäute und Darm bieten gute Lebensbedingungen, nämlich Feuchte und Wärme.

 

Pilze, Schimmel- und Hefepilze sind äußerst widerstandsfähig. Dies bedeutet für die Sanierung, dass Pilzherde in den eigenen vier Wänden konsequent, aber mit allen notwendigen Sicherheitsvorkehrungen beseitigt werden müssen. Da Bakterien ähnlich wie Pilze Nässe benötigen, gilt in der Regel: Wo Pilzwachstum vorliegt, ist auch mit hohen Bakterienzahlen zu rechnen.

 

Welche Krankheiten deuten auf Schimmelpilze hin?

Die Reaktionen unseres Körpers können sehr vielseitig sein und werden in der Regel nicht mit einer Schimmelpilzbelastung in Verbindung gebracht.


Zu typischen Symptomen einer Schimmelpilzbelastung gehören:

  • Juckreiz oder Schwellungen in Nase und Augen
  • Heuschnupfen
  • Augenbrennen, Augenjucken
  • Atembeschwerden, Atemnot
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • asthmatische Beschwerden
  • Husten
  • Benommenheit
  • Müdigkeit
  • Gelenksbeschwerden etc.

Schimmel – Ursachen, Folgen und Sanierung

Mögliche Ursachen:
 

Baumängel/-schäden

  •     Feuchtigkeit aus dem Baugrund
  •     Leckagen an Rohrleitungen

 

bauphysikalische Mängel

  •     Verwendung nicht Feuchte ausgleichender Baustoffe
  •     Innendämmung (Taupunkt zu weit innen!)
  •     ungelöste Wärmebrücken


Bewohner - falsches Nutzerverhalten

  • kalte Räume (z.B. Schlafraum) werden mit der Luft warmer und/oder feuchter Räume (z.B. Wohnzimmer) mitgeheizt. 
  • Kellerlüftung im Sommer (warme Luft kühlt sich ab, dadurch steigt die Luftfeuchtigkeit).
  • überdurchschnittliches Feuchtigkeitsaufkommen durch Duschen, Baden, Kochen; extrem viele Pflanzen (verdunstendes Gießwasser) u.a.


Um die Verbreitung von Schimmel zu vermeiden, sollte man generell rasch sanieren.
Fragen Sie bitte den Baubiologen in Ihrer Nähe.

 

Quelle: Verband Baubiologie VB & Institut für Baubiologie und Nachhaltigkeit IBN